Durch ein Kurzdarmsyndrom ist die Absorption von Nährstoffen und Flüssigkeiten stark eingeschränkt, da es beim Kurzdarmsyndrom (oder auch chronischem Darmversagen) zu nahrungsunabhängigen als auch zu nahrungsabhängigem Durchfall (Diarrhö) kommt. Daher sind der Patient und seine Angehörigen in starkem Maße an dem Erfolg der Genesung beteiligt und müssen dazu sehr viel Disziplin aufbringen.
Bei starkem Durchfall verliert der Patient, wenn nicht gegengesteuert wird, große Mengen Wasser, Nährstoffe, Salze und Verdauungssäfte über den Darm. Parallel zur medikamentösen Behandlung, die den Durchfall reduzieren, bekommt der Patient auch eine parenterale Ernährung (pE), um eine Mangelernährung zu vermeiden.
Der Darm ist in der Lage, die durch die Entfernung verlorenen Funktionalität zu Teilen oder auch komplett wieder herzustellen. Dies nennt man Adaption, welche über ein Jahr dauern kann. Extrem wichtig für diese Adaption sind das Nährstoffangebot und eine ausreichende Nährstoffzufuhr! Daher ist es sehr wichtig, dass man dem Körper regelmäßig Nahrungsmittel zuführt, also etwas isst, selbst wenn man komplett durch pE versorgt wird. Diese Mahlzeiten sollen zahlreich (6 – 10), aber keine übermäßig großen Mahlzeiten sein. Ich weiß wie schwierig es ist, in diesem Zustand eine so große Anzahl Mahlzeiten zu sich zu nehmen, aber allein das Ziel lohnt den Einsatz, denn die Aussicht eines Tages wieder ganz ohne pE auszukommen ist großartig. Da die Verwertung dieser Mahlzeiten durch den Darm anfangs sicherlich noch nicht ausreichend ist, um den Körper mit allem Notwendigen zu versorgen, wird der Körper dazu parallel dazu mit der pE unterstützt.
Um es nochmals zu erwähnen: Die regelmäßige und ausreichende (orale) Nahrungsaufnahme ist für die Adaption des Darmes unbedingt notwendig.
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