Nahrungsergänzungsmittel

Mit der Zeit habe ich neben meinen Tests von Lebensmitteln ab und an auch mal Nahrungsergänzungsmittel ausprobiert. Dabei bin ich nicht zielgerichtet vorgegangen, sondern wurde z.B. durch Fernsehsendungen (z.B. „Die Ernährungs-Docs“ im NDR) oder Artikel im Internet darauf aufmerksam. In diesem Artikel möchte ich die Lebensmittelzusatzstoffe vorstellen, die ich seit mehr oder weniger langer Zeit zu mir nehme, da diese mir eindeutig gut tun.

Anmerkung: Ich bin kein Arzt und habe auch keine Ausbildung in irgendeiner medizinischen Fachrichtung! Die im Folgenden aufgeführten Nahrungsergänzungsmittel wirken vielleicht bei anderen Patienten anders als bei mir. Daher ist es sicherlich ratsam, vor Anwendung dieser Tipps den eigenen Arzt zu konsultieren oder zumindest mit geringen Mengen zu starten.

Propionsäure

Über die Propionsäure bin ich bei einer TV-Medizin-Sendung des NDR gestolpert. In dieser Sendung wurden u.a. Multiple Sklerose-Patienten interviewt, die im Rahmen einer medizinischen Studie der Universität Bochum Propionsäure bekamen. Speziell die Aussagen der Patienten, dass sie mit Propionsäure sich deutlich fitter fühlten ließ mich aufmerken.

Nachdem ich etwas recherchiert und herausgefunden hatte, dass die Propionsäure (E 280) sowie ihre Salze in der Lebensmittel-Branche als Konservierungsmittel eingesetzt werden/wurden, beschloss ich, dass ich das einfach mal ausprobieren sollte. So gibt es in den Multiple Sklerose-Foren einige positive Beiträge von Patienten zum Thema Propionsäure und auch in welcher Form man diese kaufen kann. Ich entschied mich es mal mit den Kapseln auszuprobieren, die man unter dem Namen PROPICUM im Internet finden kann.

Das faszinierende Ergebnis des Tests war: Ich habe sehr schnell festgestellt, dass auch ich mich mit der Propionsäure deutlich fitter fühlte. Damals, zum Zeitpunkt des Testes wurde ich abends meist so gegen 19:00 / 19:30 Uhr total müde und wäre öfter fast am Esstisch eingeschlafen. Durch die Propion-Kapseln wurde der Zeitpunkt um fast zwei Stunden nach hinten verschoben!
Wow! Welch ein Effekt!

Seit diesem Test nehme ich zweimal täglich eine Kapsel PROPICUM zu mir und möchte nicht mehr darauf verzichten. Auch wenn es sich „nur“ um einen Lebensmittelzusatzstoff handelt, den Krankenkassen üblicher Weise nicht übernehmen, so hat meine Krankenkasse für mein spezielles Krankenbild eine Ausnahme gemacht und übernimmt die Kosten für das PROPICUM.

Flohsamenschalen

Über den Kreis der Selbsthilfegruppe aber auch über meine Ärztin wurde ich auf Flohsamenschalen aufmerksam. In einem der ersten Treffen an dem ich teilnahm, brachte eine Patientin eine große Packung Flohsamenschalen mit, von der sich jeder etwas zum Probieren mitnehmen konnte.

Flohsamenschalen haben die faszinierende Eigenschaft, sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfungen zu helfen. Dies gelingt wohl dadurch, dass Flohsamenschalen das bis zu 50-fache an Wasser binden können. Darüber hinaus sollen die Schalen auch noch weiter positive Wirkungen auf den Darm haben (siehe Wikipedia-Link oben).

Ich nehme die Schalen täglich mit meinem Müsli zu mir. So gebe ich zu einer Portion Müsli (4 EL Müsli und Obst) immer einen Teelöffel Flohsamenschalen hinzu. Dazu bedarf es auch immer etwas mehr an Flüssigkeit (bei mir laktosefreie Milch), da das Müsli sonst sehr fest wird, da die Schalen ja die Flüssigkeit binden.

Einen der positiven Effekte von Flohsamenschalen konnte ich recht schnell an der besseren Konsistenz des Stuhls feststellen. Mein Stuhl ist jedenfalls bei Anwendung von Flohsamenschalen immer etwas fester als ohne die Schalen.

Vorsicht: Man sollte sich vorsichtig an die geeignete Menge heran tasten! Es wird darauf hingewiesen, dass Menschen, die bereits einen Darmverschluss hatten (was auch auf mich zutrifft), Flohsamenschalen nicht anwenden sollten.

Kurkuma/Curcumin

Seit ich das Kurzdarmsyndrom habe, habe ich immer wieder, alle 1 – 2 Wochen, recht starke Schmerzen in Schultern, Sprunggelenken, in den Knochen der Hände, ….. Diese Schmerzen tauchen meist erratisch auf: Mal ist es die linke Schulter, dann das rechte Sprunggelenk, dann die linke Hand, dann mal beide Hände. Die Schmerzen kommen unvorhersehbar und steigern sich in wenigen Stunden zu starken Schmerzen und ein bis zwei Tage später sind sie zum Glück auch genau so schnell wieder weg. Ich habe ein paar Ärzte konsultiert, aber keiner konnte eine Ursache für diese Schmerzen finden.

Dann bin ich durch Zufall über die medizinische Nutzung von Kurkuma (wesentlicher Bestandteil von Currypulver) gestolpert. Das Curcumin, Hauptbestandteil von Kurkuma, findet Verwendung in der traditionellen indischen und chinesischen Medizin und dort u.a. zur Behandlung von Rheuma. Aktuelle Studien zeigt ebenfalls, dass Curcumin bei Arthrosepatienten sowohl die Schmerzen verringern als auch die Beweglichkeit verbessern kann. Die Studien lassen darauf schließen, dass Curcumin einen ähnlichen schmerzlindernden Effekt aufweist wie Schmerzmittel (z.B. Ibuprofen oder Diclofenac).

Also habe ich mir Kurkuma-Kapseln gekauft und einfach mal ausprobiert. Und siehe da: Seit dem ich Kurkuma einnehme, habe ich keine einzige Schmerzattacke mehr gehabt und das sind nun immerhin schon eineinhalb, schmerzfreie Jahre!

Ich weiß nicht, ob diese Schmerzen direkt oder indirekt mit meinem Kurzdarmsyndrom zu tun haben oder ob sie völlig losgelöst davon sind. Da Curcumin aber sehr zuverlässig hilft, führe ich das Curcumin hier für den Fall auf, dass andere Kurzdarmpatienten evtl auch solche Schmerzattacken haben.

Mineralerde

Meine Großmutter hatte schon immer auf Heilerde geschworen. Mein Vater, der in der Pharma-Branche arbeitete, sagte immer, das sei Hokus Pokus. Meine Frau hatte vom Heilfasten noch feine Mineralerde zur innerlichen Anwendung zuhause und da ich experimentierfreudig bin und Mineralerde jetzt nicht gerade für ihre fürchterlichen Nebenwirkungen bekannt ist, hab ich das einfach ausprobiert.

Seit fast zu Beginn meiner Erkrankung nehme ich nach den Mahlzeiten einen halben Löffel sehr fein gemahlener Mineralerde mit einem Schluck Wasser zu mir. Damals, als ich damit anfing, stellte ich fest, dass mein Stuhl mit dieser Gabe Mineralerde etwas fester wurde. Auch die Blähungen wurden weniger.

Mineralerde wird bei äußer- und innerlicher Anwendung eine Menge positiver Wirkungen nachgesagt. Diese will ich nicht im Einzelnen auflisten, noch kann ich behaupten, das die alle bei mir zutreffen. Aber wenn etwas hilft, und wenn es auch nur ein wenig ist, aber dabei keine negativen Nebenwirkungen hat, so ist es mir willkommen.
Ich verwende sehr fein gemahlene, grüne Mineralerde, die für die innerliche Anwendung eher empfohlen wird als weiße Heilerde, die mehr für die äußerliche Anwendung geeignet sein soll. Für grüne Heilerde gibt es am Markt ein paar Anbieter wie z.B. Luvos oder BULLRICH.

Übrigens: Mineralerde wird auch als Tonerde bezeichnet. Wenn die Mineral- oder Tonerde als Heilerde ausgewiesen ist, einem in Deutschland geschützten Begriff, dann handelt es sich um ein zugelassenes Medizinprodukt. Bei innerlicher Anwendung solltest Du also darauf achten, Heilerde zu verwenden, die für die innerliche Anwendung geeignet ist.

Vorsicht: Heilerde bindet u.a. nicht nur Giftstoffe sondern auch Medikamente. Wer also Medikamente einnimmt, sollte diese nicht gleichzeitig mit der Heilerde zu sich nehmen!