Ende April 2019 war mein Katheter ja undicht, so dass ich ihn reparieren musste. Zu diesem Zeitpunkt war der Katheter fast drei Jahre alt. Da es keine besondere Belastungssituationen vorher gab, machte ich mir Sorgen, ob der irgendwie „morsch“ geworden sei. Denn wenn der Katheter ohne besondere Belastung einfach undicht wird, ist das schon bedenklich. Also dachte ich über einen Katheter-Wechsel nach.
Dies habe ich dann auch meine Ärztin gefragt. Und ja, meine Ärztin bestätigte mich und meinte, dass ich ihn prophylaktisch wechseln lassen sollte.
Da ich beim Einsatz meinem ersten Katheter im Frankfurter „Hospital zum Heiligen Geist“ gute Erfahrungen gemacht hatte rief ich dort wieder in der Gefäß- und Endovaskularchirurgie an und machte einen Termin aus. Bei diesem Vorab-Termin wurde mein Gesundheitszustand überprüft (Laborwerte, EKG, ….), die Operation besprochen (Narkose, lokale Betäubung, ….) und spezifiziert, welcher Katheter eingesetzt werden soll. Da ich möglichst wenig Locklösung einspülen möchte, lag es nahe, wieder einen Groshong Katheter zu nehmen, denn dieser hat im Vergleich zu anderen Kathetern ein recht geringes Lumen (0,8 ml).
Von meiner Betreuerin und auch von meiner Ärztin hatte ich gehört, dass man Katheter über einen Draht wechseln kann. Da der durchführende Arzt dies im Vorgespräch bestätigte, einigten wir uns darauf, den Katheter tatsächlich über einen solchen Draht zu tauschen. Bei diesem Verfahren wird ein Draht durch den alten Katheter bis zum Ende durch geschoben, der alte Katheter über diesen Draht herausgezogen und anschließend der neue Katheter über über diesem Draht als Führung wieder eingezogen. So entschied ich mich auch für eine OP ohne Narkose und nur mit lokaler Betäubung.
Zwei Tage später war es dann soweit: Morgens um 7:00 Uhr traf ich im Krankenhaus ein, und dann ging es ganz fix in die OP-Vorbereitung und gleich darauf in den OP. Da die OP ja ohne Narkose geplant war, habe ich alles im wachen Zustand miterleben können.
Und auch danach ging es recht fix: Örtliche Betäubung, Einziehen des Drahtes und anschließendes Lösen und Herausziehen des alten Katheters.
Dann jedoch hörte ich wie der Leitende Oberarzt „Scheiße“ sagte. In dem Augenblick bereute ich es, die OP doch nicht mit Narkose durchführen zu lassen.
Das Problem war wohl der Groshong-Katheter: Dieser ist durch das Ventil vorne an der Herzseite etwas abgewinkelt, was wohl verhinderte, dass sich der Katheter über den Draht rein schieben lässt. Also musst der Arzt den Katheter „ganz normal“ einsetzen, was jedoch mit starken Schmerzen für mich verbunden war (Druck- und Zug-Schmerzen werden wohl bei örtlicher Betäubung nicht unterdrückt). Daher bat ich um Schmerzmittel, die dann zum Glück recht schnell wirkten. Zusätzlich habe ich wohl auch etwas „Scheißegal“ bekommen, denn meine Erinnerungen gehen erst wieder im Aufwachraum weiter. Den Rest des Tages habe ich auf Station verbracht. Kurz vor der Entlassung wurde im Röntgengerät nochmals die korrekte Lage des Katheters überprüft und danach wurde ich entlassen.
Die Nachversorgung hat dann wieder meine Frau übernommen. Da sich die Fäden von allein auflösen sollten musste nur der Verband gewechselt werden. Nach 14 Tagen war ich nochmals ins „Hospital zum Heiligen Geist“, da der Katheters recht schwergängig wurde. Nach Spülen mit recht viel Druck und Aspiration ging er dann auf einmal wieder leichtgängig. Da ich schon mal vor Ort war wurden mir auch gleich noch die Fäden der temporären Katheter-Fixierung gezogen.