Im Frühsommer 2015 bin ich mit einem Darmverschluss ins Krankenhaus gekommen und fünf Wochen und sechs Operationen später mit einem Kurzdarm wieder entlassen worden. Zum Zeitpunkt der Entlassung hatte ich über 15 kg Gewicht verloren, war völlig entkräftet und hatte überhaupt keine Idee was dieser „Kurzdarm“ für mich und meine Frau bedeutet, noch wussten wir damit umzugehen.
Der damals behandelnde Chefarzt mag sicherlich ein guter Chirurg gewesen sein, nur mit meinem Kurzdarm konnte er mir nicht weiterhelfen. So sollte ich zwar noch im Krankenhaus eine Ernährungsberatung bekommen, die ich aber nie bekommen habe.
Zum Glück hat sich meine Frau noch während meines Krankenhausaufenthaltes über das Internet ausgiebig mit dem Thema Kurzdarm auseinandergesetzt und dabei ein paar wenige Stellen im Internet gefunden, die eine erste Hilfe sein sollten. Diese Informationen waren allerdings nicht immer hilfreich, manchmal sogar verstörend.
Nach der Diagnose Kurzdarm wird sich bei den Betroffenen und deren Angehörigen sehr vieles im Leben ändern. Um nur ein paar der Punkte zu nennen:
- Die Versorgung mit parenteraler Ernährung (pE) muss organisiert werden.
- Es muss erlernt werden, wie man seine pE zubereitet, steril anschließt und dann auch wieder ab stöpselt.
- Die Essgewohnheiten sind umzustellen, da man als Kurzdarmpatient vieles nicht mehr verträgt.
- ……
Da es recht langwierig ist, sich das notwendige Wissen anzueignen und die vielen Tricks und Tipps zu erlernen, habe ich mich entschlossen, diese Website zu eröffnen. Vielleicht kann ich Kurzdarmpatienten und ihren Angehörigen helfen, schneller und besser mit der neuen Situation zurecht zu kommen.
Andreas Tabbert, Februar 2018